Wie auch in den letzten Jahren, haben wir auch dieses Jahr einen Fahrrad-Urlaub gemacht. Um die öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden, haben wir uns eine Tour ausgewählt, die bei uns vor der Haustür beginnt und endet. 

Leineradweg: Hannover – Alfeld 62km

Entlang des Leineradweges fahren wir von Hannover nach Alfeld. Den Großteil der Strecke sind wir bei Regen, Wind und schlechten Wegverhältnissen gefahren. Das hat unsere Urlaubsfreude aber nicht mindern können. Unsere Unterkunft liegt an / auf einem Berg. Das Hotel ist super, mit dem Rad allerdings schwer bzw. schwerfällig zu erreichen. Zugegebenermaßen sind wir den Weg erst auf der falschen Seite des Berges hoch und standen vor dem Hotel und einem Zaun…. Also wieder runter und andere Seite hoch… Fahren ist unmöglich. Die Steigung ist einfach zu stark. Also schieben wir unsere Räder samt Gepäck… 


Leineradweg: Alfeld – Göttingen 72km 

Am nächsten Tag rollt es dann schon besser. Aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben. 
Die ersten 60km sind wir bei guten Wetter, teils Sonne und fast durchweg guten Wegen gefahren.. Der Rest… Naja.. Pro Tipp: Regenkleidung rechtzeitig anziehen und nicht erst wenn man nass ist.

Mein persönliches Highlight auf dieser Etappe war eine Kindergarten Gruppe, die man von Weitem als Baustelle, dann als bewegende Baustelle ach nee Bauarbeiter erkannt hat. Aber so viele Bauarbeiter auf einer Stelle? Ach nee… Es sind Kindergartenkinder, die vorbei fahrenden Radfahrern fröhlich winken.

 

Alter Bahntrassenweg und Weser-Radweg: Göttingen – Höxter 100km

Der Weg von Göttingen nach Hannoversch Münden ist ein alter Bahntrassenweg. Für Mountainbike Fahrer eine sehr schöne Strecke, landschaftlich ein Traum. Für normale Stadträder, dazu mit Gepäck, ist der Weg eher nicht zu empfehlen. In Hannoversch Münden beginnt dann der Weser-Radweg und die Radweg Qualität nimmt merklich zu. Die Regenkleidung durfte heute ganztägig in der Tasche bleiben und nach ca. 8 Std reiner Fahrtzeit sind wir dann auch in Höxter angekommen!

Weser-Radweg: Höxter – Hameln 70km

Bei bewölkten, aber trockenen Wetter sind wir mit zahlreichen Pausen in ca. 6 Std nach Hameln gefahren. Der Fotostopp beim Weltkulturerbe Corvey war natürlich Pflicht und bei einem kleinen Stadtbummel durch die Altstadt von Bodenwerder – Münchhausenstadt haben wir uns ein wenig die Beine vertreten. 

Weser-Radweg: Hameln – Bückeburg 75km

Der Weserradweg ist super ausgebaut und entsprechend gut zu befahren. Lediglich das Stück zwischen Rinteln und Vlotho führt viel an Straßen entlang. In Vlotho haben wir eine 2-Stündige Pause eingelegt und einen meiner besten Freunde aus Jugendzeiten getroffen. Immer wieder schön, wenn es auch nach 13 Jahren wie früher ist. 

Bückeburg – Hannover 80km

Es gibt Tage, da läuft oder rollt es einfach gar nicht…..

Unser Plan war es, einen geplanten Fernradweg zu nutzen. Lt Beschreibung sollte es nur an der Beschilderung scheitern… Wäre zu schön gewesen. Beschilderungen gab es meistens, wenn auch nicht für den Fernradweg aber normale Fahrradbeschilderungen. Die Wege waren allerdings nicht gut.

Die ersten 20km gingen immer wieder bergauf (was sich letztendlich auch noch als Umweg herausgestellt hat. Schöne Aussicht ja, aber der Weg führt komplett auf einer Straße entlang…), danach über Feldwege, Schotter, matschige und unbefestigte Waldwege… Wenn es mal nicht bergauf ging, gab es Gegenwind und wenn es ganz schlecht lief, beides….
Irgendwie sind wir völlig erledigt nach 8 Stunden zuhause angekommen. Wir sind uns einig, dass dies die anstrengendste und blödeste Route war, die wir hatten… Was die Qualität der Wege und Beschilderung angeht verweise ich jederzeit gern auf meinen Beitrag „Radfahren in Deutschland“ 

 

Fazit: 

Trotz der sehr unterschiedlichen Wegverhältnisse auf unserer Reise war der Urlaub sehr schön und genau das Richtige. Ich bleibe aber bei meiner Meinung, dass Deutschland noch viel Nachholbedarf beim Thema Radfahren hat und die Radweg-Struktur und Qualität noch sehr ausbaufähig ist.