Voller Optimismus auf gutes Wetter hatten wir für März unsere erste Radtour in diesem Jahr geplant. Im Februar übernahmen noch Orkanartige Sturmböen das Land, aber unser Optimismus blieb.

Geplant war eine einwöchige Radtour entlang der Ems. Beginnen wollten wir in Emden und von dort in Richtung Süden zu der Quelle in Hövelhof.

Die Ems gilt mit ihren 371km Länge als kürzester Strom, der in Deutschland entspringt und direkt ins Meer mündet.
Der Oberlauf durchfließt von ihrer Quelle die Münstersche Tieflandbucht und erreicht hinter Rheine das Norddeutsche Tiefland. Auf ihrem Mittellauf bis nach Papenburg verändert sich das Landschaftsbild nur gemächlich. Im südlichen Ostfriesland beherrschen Moor- und Torflandschaften das Landschaftsbild.

Tag 1: Emden – Papenburg, ca. 57km

Bei herrlichen Sonnenschein und angenehmen Temperaturen starten wir unsere Tour in Emden und fahren flussabwärts gen Süden. Wir entfernen uns von der Nordsee und kommen nach Leer. Hier machen wir die erste Pause und genießen die Sonne mit einem Kaffee auf der Terrasse eines guten Freundes. Ein kurzer, aber schöner Besuch.
Von hier fahren wir weiter zu unserer ersten Unterkunft in Papenburg. Papenburg wird geschmückt durch malerische Fehnkanäle. Das familiengeführte Hotel liegt zentral in der Stadt, zwischen den Stadtteilen Oben- und Untenende. Der Hotelbesitzer begrüßt uns und gibt uns einen kleinen Einblick in die Stadtgeschichte. Das Frühstück am nächsten Morgen ist sehr vielfältig: Eier, Käse, Wurst, Marmelade, Joghurt, Orangensaft, Kaffee – es fehlt an nichts.

Tag 2: Papenburg – Meppen, ca. 81km

Mit einem kleinen Umweg vorbei an der Meyer Werft setzen wir unsere Tour in Richtung Meppen fort. Das Wetter meint es weiterhin gut mit uns und auch die Sonne lässt sich wieder blicken. Das Landschaftsbild verändert sich nur langsam.

Tag 3: Meppen – Rheine, ca. 75km

Von Meppen geht es über Lingen weiter zum „Tor zwischen Ems- und Münsterland“: dem kleinen Städtchen Rheine. Das Landschaftsbild verwandelt sich nach und nach in sattgrüne Wiesen.

Tag 4: Rheine – Münster, ca. 63km

Heute fahren wir durch das Naturschutzgebiet Emsdettener Venn und verlassen bei Gelmer den Emsradweg für einen Abstecher nach Münster. In Greven genießen wir die Sonne bei einem Kaffee und leckeren Kuchen, bevor unsere Fahrt nach Münster weiter geht.

Tag 5: Münster

„Münster gehört zu den größten Universitätsstädten in Deutschland und ist durch sein fahrradfreundliches Stadtbild als Fahrradstadt bekannt“, so heißt es in dem Wikipedia Artikel

Münster hat einen asphaltierten Ring um die Stadt herum: die Promenade. Die Promenade ist aus dem Befestigungsring entstanden und besteht eigentlich aus drei Teilen, von denen der mittlere den Fahrrädern vorbehalten ist und für Autos gesperrt ist. Den Rest der Stadt finde ich persönlich nicht unbedingt nennenswert fahrradfreundlich. Viele Straßen haben Kopfsteinpflaster, insbesondere im Stadtzentrum. Auch der Innenstadtbereich ist für Autos offen, sodass es keine richtige Fußgängerzone zum schlendern gibt.

Die Altstadt mit ihren historischen Architekturen und der Botanische Garten sind sehenswert. Mich persönlich hat die Stadt trotzdem nicht überzeugt. Vielleicht lag es auch daran, dass sich die Sonne heute hinter ein paar Wolken versteckt hat.

Tag 6: Münster – Rheda-Wiedenbrück, ca. 80km

In Telgte kommen wir zurück auf den Emsradweg und gelangen durch das Naturschutzgebiet Bockholter Berge schließlich nach Rheda-Wiederbrück. Rheda-Wiedenbrück wirkt auf den ersten Blick sehr freundlich mit einer kleinen Altstadt.

Tag 7: Rheda-Wiedenbrück – Paderborn, ca. 60km

Durch eine ehemalige Landesgartenschau in Rietberg und dem Naturschutzgebiet Steinhorster Becken führt uns unsere heutige Tour in Richtung der Quelle der Ems. Wir fahren jedoch nicht ganz bis zu der Quelle, sondern verlassen in Hövelhof den Emsradweg und fahren in Richtung Paderborn. Hier endet unsere Tour und wir nehmen sie S-Bahn zurück nach Hannover.

Fazit:

Der Emsradweg hat nahezu keine Steigungen und ist somit in beide Richtungen befahrbar. Die Tour ist landschaftlich abwechslungsreich und führt durch einige Naturschutzgebiete. Häufig sind dies die Uferbereiche des Flusses, sodass man nicht immer einen direkten Blick auf die Ems hat.
Mir hat die Tour sehr gut gefallen und kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen.