Schon seit längerer Zeit bin ich mit meinen Fotos nicht so richtig zufrieden und habe immer öfter erwähnt, dass ich doch gerne „richtig fotografieren“ lernen würde. Vor ein paar Jahren habe ich dann zwei Bücher zu dem Thema bekommen. Anhand dieser habe ich dann versucht mich in dem Chaos von Blende, Belichtungszeit, ISO, Weitwinkel, usw. zurecht zu finden und es mir selber beizubringen. Spoiler: Es hat nicht funktioniert.
Ich habe einfach nicht begriffen, wann ich welche Blende wähle, wie ich die Belichtungszeit bestimme, wonach die ISO gewählt wird und überhaupt was ich da eigentlich mache. Also kamen die Bücher in die Ecke und ich habe den Versuch das Fotografieren zu lernen (vorerst) aufgegeben. Aber der Wunsch blieb und so habe ich dieses Jahr zum Geburtstag einen Foto Crash-Kurs geschenkt bekommen und Anfang März war es dann soweit.
Der Kurs ging über zwei Tage, die Gruppe bestand lediglich aus vier Teilnehmern (maximale Anzahl wären acht Teilnehmer gewesen) und die Seminarleiterin ist auf jede einzelne Frage individuell eingegangen.
Neben der Theorie hatten wir auch eine Menge Zeit, das Ganze in der Praxis anzuwenden und auszuprobieren.
Grundlagen
Brennweite
Die Brennweite bestimmt den Abstand zwischen Linse und Brennpunkt und wird in Millimeter gemessen.
Kleine Brennweite = Winkel auf, breites Bild, großer Bildausschnitt
große Brennweite = Winkel zu, Bild ist näher, kleiner Bildausschnitt
Richtwerte, welche Brennweite man wann nutzt:
Portrait: 50mm – 80mm
Landschaft: 20mm für Weitwinkel, 400mm in der Ferne
Reportage: ähnlich wie bei der Landschaftsfotografie
Sport: höhere Brennweite, da weiter weg
Architektur: kleine Brennweite
Blende
Die Blende regelt, wie weit das Objektiv geöffnet ist. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht fällt auf den Sensor.
Die Blendenzahl wird mit „f“ angegeben, z.B. „f/3.5“
Wichtig:
Je kleiner die Zahl, desto größer die Öffnung = viel Licht = schnelle Belichtungszeit
Je größer die Zahl, desto kleiner die Öffnung = wenig Licht = langsame Belichtungszeit
Große Blende (kleine Blendenöffnung) = scharfes Bild
Kleine Blende (große Blendenöffnung) = unscharf in der Tiefe
Belichtungszeit
Die Belichtungszeit ist die Zeit, in der die Kamera den Verschluss offen lässt und Licht auf den Sensor fällt.
Bei einer langen Belichtungszeit besteht die Gefahr, dass das Bild verwackelt. Um dies zu vermeiden, gibt es mehrere Möglichkeiten:
– Stativ nutzen
– Kamera auf einer Fläche ablegen
– sich selbst als Stativ nutzen (Arm am Körper ablegen)
– Luft anhalten
– ISO anpassen
– Blitz nutzen
ISO
Die ISO beschreibt die Lichtempfindlichkeit. Hier gilt als Faustregel „So klein wie möglich, so groß wie nötig!“
Was macht ein gutes Bild aus?
– Bildformat (Quer- oder Hochformat)
– Bildausschnitt
– Anordnung von Bildelementen
– Bildebenen
– Farbe
– Formen
– Licht und Schatten
– Spiegelungen
– Framing
– Schärfe und Unschärfe
Praktische Übungen
Charakteristik der Lister Meile
Mitzieher
Stellt den Podbi-Park interessant da
Portrait
Charakteristik der Altstadt
Abstrakte Darstellung des Brunnen
Rathaus und Brückengeländer (beides scharf, Brücke scharf/Rathaus unscharf, Brücke unscharf/Rathaus scharf)
fließendes Wasser
Fazit:
Der Fotokurs war sehr interessant und lehrreich. Ich habe sowohl in der Theorie als auch für die Praxis viel mitgenommen. Der Knoten in meinem Kopf ist zwar noch nicht vollständig weg, aber er ist gelöst und ich bin dabei die Fäden zu entknoten und zu sortieren um das Gelernte irgendwann auch routiniert anwenden zu können. Die Fotos aus dem Kurs sind bei Weitem noch nicht gut. Trotzdem zeige ich euch diese, damit ihr eine Vorstellung habt, was genau in dem Kurs gemacht wurde.