April, April, der macht was er will. Regen, Schnee, Sonnenschein, dazu ein anhaltender Lockdown, Home-Office und Besserung in weiter Ferne. Die Sehnsucht nach Reisen steigt, also warum nicht in andere Länder und Welten reisen? Ich bin diesen Monat in viele verschiedene Welten eingetaucht und habe für eine gewisse Zeit unseren aktuellen Ist-Zustand vergessen. Wie mir dies gelungen ist? Die folgenden Bücher haben mir dabei geholfen….

Sehnsucht nach der Villa am Elbstrand

Autor: Charlotte Jacobi

Die  Familie Nieland versucht ihre Firma zu retten, während im Lande sich die politischen Verhältnisse zuspitzen. Hilde Timmlein verliebt sich in den jüngsten Nieland-Erben und muss nun am eigenen Leibe erfahren, was ein Krieg mit sich bringt. Als Modeberaterin reist Hilde mit einer Sängerin das Reich und leistet Widerstand gegen das Regime. Wird ihr dies zum Verhängnis?

Sturm über der Villa am Elbstrand

Autor: Charlotte Jacobi

Die Familie Nieland spürt noch Jahre später die Folgen des zweiten Weltkrieges. Die Enkelin von Sofie Timmlein und Edith Nieland arbeitet als Journalistin und macht bei ihren Recherchen eine Entdeckung, die weitreichende Folgen hat. Unterdessen wird Rosa Timmlein durch den Bau der Mauer von ihrer Familie getrennt. Als dann über Hamburg eine Sturmflut hereinbricht, muss die Familie erneut ihren Zusammenhalt unter Beweis stellen.

Der Verfolger

Autor: John Katzenbach

Der totgeglaubte Killer „Rumpelstilzchen“ taucht nach Jahren wieder bei dem Psychiater Dr. Stark auf und stellt diesen vor die Wahl: einen Unbekannten aufzuspüren und zu töten oder selber zu sterben. Wieder einmal wird Dr. Stark in ein perfides Spiel verstrickt. Wieder einmal steht sein eigenes Leben auf dem Spiel.

Der Reporter

Autor: John Katzenbach

Der Polizeireporter Malcolm Anderson bekommt einen Anruf von einem Mörder. Der Mörder mag seine Artikel und stellt weitere Morde in Aussicht und verspricht ihm eine Exklusiv Story. In den folgenden Wochen gibt es weitere Opfer und jedes Mal bekommt Anderson einen Anruf. Während Anderson sich auf dieses Spiel einlässt, merkt er nicht, dass er selber das nächste Opfer sein könnte.

Der Bruder

Autor: John Katzenbach

Sloane Connolly, junge Architekturstudentin, bekommt ein merkwürdiges Angebot von einem Anwalt: Sie soll Denkmäler für sechs Personen entwerfen, die in dem Leben des reichen Mäzen eine wichtige Rolle gespielt haben. Alle sechs Personen sind bereits verstorben, jedoch nicht auf natürliche Art. Sloane nimmt den Auftrag an, um sich von den Sorgen um ihre verschwundene Mutter abzulenken. Sie ahnt nicht, auf was sie sich einlässt.

Endlich frei

Autor: Mahtob Mahmoody

Mahtob Mahmoody ist die Tochter aus „Nicht ohne meine Tochter“ die 1986 aus dem Iran geflüchtet ist. Mit ihrer Rückkehr in die USA hat Mahtob jedoch noch nicht alles ausgestanden. Jahrelang lebte sie unter falschen Namen, versteckte sich und konnte sich niemanden anvertrauen. Immer aus Angst erneut entführt zu werden. Nun bricht Mahtob ihr Schweigen und erzählt ihre Geschichte, wie sie die Dinge erlebt hat, wie sie sich von ihrer Angst befreit hat und sich mit ihrer iranischen Familie versöhnt hat.

Die schwarze Dame

Autor: Andreas Gruber

Der Wiener Privatdetektiv Peter Hogart reist auf der Suche nach einer verschwundenen Kollegin nach Prag. Innerhalb weniger Stunden hat er nicht nur zwielichtige Gestalten gegen sich aufgebracht, sondern auch die Prager Polizei. Nur die Privatdetektivin Ivona Markovic scheint auf seiner Seite zu stehen. Schnell wird klar, dass ihr aktueller Fall und das Verschwinden der Kollegin in Verbindung stehen.

Die Engelsmühle

Autor: Andreas Gruber

Der pensionierte Arzt Ostrovsky wird in seiner Villa am Standrand brutal gefoltert und ermordet. Kurz vor seine Tod kann er noch ein Video verstecken. Auf der Suche nach diesem Video hinterlässt der Mörder blutige Spuren in der Stadt. Der Privatdetektiv Peter Hogart findet das Video zuerst, kann mit dem kurzen Ausschnitt allerdings nichts anfangen und steht vor einem Rätsel. Der entscheidende Hinweis scheint weit in der Vergangenheit zu liegen, in einer verlassenen Mühle.

Die Knochennadel

Autor: Andreas Gruber

Während eines Kurzurlaubes in Paris verschwindet bei einer exklusiven Auktion die Freundin von Peter Hogart, eine Kunsthistorikerin Elisabeth. Mit ihr verschwindet eine mittelalterliche Knochennadel, die in Kunstkreisen in Millionenhöhe gehandelt wird. Wenig später werden zwei Antiquitätenhändler grausam ermordet. Hogart ermittelt auf eigene Faust. Doch die Morde waren erst der Anfang. Hogart bleibt nicht viel Zeit Elisabeth zu finden und das Geheimnis um die Knochennadel zu lüften.

An jedem einzelnen Tag

Autor: Mary Scherpe

Mary wird von einem Stalker verfolgt, der versucht ihr Leben zu ruinieren: SMS, Anrufe, Post- und Paketzustellungen. Zusätzlich verleumdet er sie bei Freunden und Geschäftspartnern. Mary will dies nicht kampflos über sich ergehen lassen und versucht sich mit allen Mitteln zu wehren. Doch der Kamp scheint aussichtslos zu sein. Bis sie dann doch einen Weg findet, ihrem Stalker Widerstand zu leisten: Sie veröffentlicht sämtliche seiner Angriffe.

Der Junge, der zu viel fühlte

Autor: Lorenz Wagner

Henry Markram zählte zu den berühmtesten Hirnforschern der Welt, als Kai geboren wird. Kai ist Autist. Henry stürzte sich auf die Frage, was Autismus wirklich ist. Nach Jahren schafft er den Durchbruch. Doch seine Forschungsergebnisse stellen alles auf den Kopf, was die Wissenschaft bisher über Autismus wusste.
Während man bisher davon ausging, dass Autisten kaum Gefühle entwickeln könnten und es ihnen an Empathie fehle, ist Markram von dem Gegenteil überzeugt: Sein Sohn fühlt nicht zu wenig, er fühlt zu viel.

Fazit:
Die beiden Elbstrand-Romane sind ähnlich wie der erste Teil nur jeweils auf eine andere Generation bezogen. Als Gesamtwerk betrachtet ist die Geschichte sehr nett und anschaulich geschrieben.
Zu den Büchern von John Katzenbach muss ich nicht viel sagen. Die Bücher sind erstklassig geschrieben, hier habe ich auch nichts anderes erwartet. John Katzenbach versteht es Spannung aufzubauen und über das gesamte Buch zu halten. Die Geschichten sind jedoch nichts für schwache Nerven.
Andreas Gruber hat mich ebenfalls überzeugt. Ein hervorragender Thriller-/Krimi-Autor. In seinen Werken verbindet Andreas Gruber gerne zwei scheinbar voneinander unabhängige Fälle, oft auch in unterschiedlichen Ländern, die dann final doch zusammen gehören. Durch diesen Wechsel bleibt auch hier der Spannungsbogen bis zur letzte Zeit gespannt.
Die Geschichte über Stalking von Mary Scherpe hat mich persönlich sehr getroffen. Ich finde es absolut erschreckend, wie wenig Möglichkeiten man als Stalking-Opfer hat, insbesondere durch die digitale Welt.
Ebenso berührend fand ich die Geschichte von Henry Markram. Ein Vater, Spezialist für Hirnforschung, der plötzlich an seine Grenzen stößt, seinen Sohn nicht versteht und sich auf die Suche nach Antworten begibt. Authentisch und mitfühlend geschrieben, gleichzeitig mit einem wissenschaftlichen Aspekt. So geschrieben, dass es auch ein Laie versteht.

Wow – was für ein Monat. 11 Bücher in 30 Tagen. Mich haben die Bücher dieses Mal alle durchweg so gepackt, dass ich keines von ihnen aus den Händen legen konnte und sie regelrecht verschlungen habe.

Wie war euer April? Was habt ihr gelesen?