Sommerzeit ist Urlaubszeit und wir haben unsere Räder gesattelt und sind von Duisburg über Venlo, Eindhoven, Berlicum und Utrecht nach Amsterdam gefahren.
Insgesamt waren es ungefähr 300 km in einer Woche. Nicht die längste Tour, aber dafür sehr entspannt.
Pfingstsamstag sind wir morgens mit dem Zug und unseren Rädern von Hannover nach Duisburg gefahren. Erst mit dem IC bis nach Minden und von dort mit dem Regionalexpress nach Duisburg. Die halbe Stunde Fahrt mit dem IC war noch sehr entspannt, der Regionalexpress war dann doch mehr als gut gefüllt. Glücklicherweise wurde der Zug in Minden eingesetzt, sodass wir mit unseren Rädern noch in den Zug kamen. Bei Nahverkehrszügen hat man nämlich leider keine Garantie mit den Fahrrädern mitzukommen. Wenn der Zug voll ist, ist er voll und man muss auf den nächsten Warten. Im IC muss man die Räder vorab anmelden, hat dafür aber auch eine Garantie mitzukommen.
Mittags waren wir dann in Duisburg und konnten endlich auf unsere Räder umsteigen. Los ging es in Richtung Venlo.
Unseren ersten Halt machen wir noch in Duisburg am „Tiger & Turtle Magic Mountain„, eine begehbare Achterbahn-Skulptur. In Kempen folgt die nächste Pause und wir stärken uns mit einer leckeren Pizza.
Wie schon von uns erahnt und befürchtet war die Ausschilderung bis zur niederländischen Grenze eher dürftig und auch die Qualität der Radwege ist noch ausbaufähig. Den Grenzübergang in die Niederländer erkennt man so nicht mehr. Es gibt keine Kontrollen und auch ansonsten keine Anzeichen, dass man sich plötzlich im Ausland befindet. Ein wirklich eindeutiges Erkennungszeichen sind aber in der Tat die Radwege. Von jetzt auf gleich waren gut ausgebaute Fahrradwege da und eine einwandfreie Beschilderung durch die in den Niederlanden üblichen Knotenpunkte. Plötzlich rollt es sich viel leichter und das Radfahren macht gleich viel mehr Spaß.
Nach knappen sechs Stunden Radfahren und knappen 60 km kamen wir am Abend in unserer ersten Unterkunft in Venlo an. Einem kleinen Bed & Breakfast Op de Burg.
Am nächsten Morgen ging es dann gleich weiter nach Eindhoven. Bei Sonnenschein und kaum Wind sind die knappen 80 km kein Problem und die Räder rollen fast wie von selber. In Lierop machen wir eine kleine Pause im „herberghe de coeckepanne“ Die Pfannkuchen sind hier sehr zu empfehlen und genau das Richtige als Stärkung. Gegen Abend erreichen wir Eindhoven und beziehen unser Zimmer für die nächsten zwei Nächte im Queen Hotel. Unsere Räder können wir in der kostenfreien Fahrradstation unterstellen.
Am Montag wollten wir eigentlich unsere Räder stehen lassen und Eindhoven zu Fuß erkunden. Aber was wäre es doch langweilig, wenn immer alles nach Plan läuft. Die Stadt hatten wir ziemlich schnell abgehakt und haben dann doch unsere Räder geholt. Wir hatten im Internet etwas von einem Radweg um Eindhoven gelesen, irgendwas mit ca. 24km. Perfekt für einen kleinen Tagesausflug. Dachten wir. Der Weg war wirklich super, viel grün, wenig Autos und hervorragende Wege. Ein Paradies für Radfahrer. Außerdem führt der Weg an dem bekannten Hovenring vorbei. Noch besser wäre es gewesen, wenn wir richtig gelesen hätten und gesehen hätten, dass die 24km nur ein Teilstück des gesamten Weges sind und der gesamte Weg um Eindhoven herum dann doch knapp 70km sind. Letztendlich sind wir dann nicht den kompletten Weg gefahren, sondern haben zwischenzeitlich einen anderen Weg ins Zentrum zurück genommen. So sind wir dann wohl statt der geplanten 24km nicht die 70km, aber immer noch ca. 50km gefahren. War trotzdem schön und wir waren ja schließlich auch im Fahrradurlaub.
Dienstag ging es 50km weiter nördlich nach Berlicum. Auf diese Zwischenstation habe ich mich im Vorfeld besonders gefreut, denn hier übernachten wir bei einer Kamel-Molkerei. Ich war sehr gespannt und auch ein wenig aufgeregt was mich hier erwartet. Wir erreichten die Unterkunft genau rechtzeitig um unser Zimmer zu beziehen und dann zu sehen, wie die Kamele in die Ställe gebracht werden. Hierbei durften wir sogar helfen. War mir allerdings nicht ganz so geheuer und nach der ersten Gruppe von Kamelen war ich dann doch froh, hinter einer Absperrung zu stehen und mir das Treiben mit einem gewissen Abstand ansehen zu können.
Am Abend haben wir noch einen kleinen Ausflug nach s’Hertogenbosch gemacht. Die Stadt hat uns allerdings nicht gefallen und wir sind gleich wieder zurück gefahren.
Das nächste Ziel sollte dann mit knapp 90km Utrecht sein. Leider hat an diesem Tag das Wetter nicht so ganz mitgespielt und wir sind so ziemlich den gesamten Tag im Regen gefahren. Der Weg war super, landschaftlich wieder ein Traum. Bei guten Wetter hätte man es noch viel mehr genießen können. So haben wir stattdessen unsere Packtaschen und unsere Regenkleidung einem Härtetest unterzogen. Erfolgreich bestanden würden wir sagen!
Auf den letzten 15km wurden wir dann aber doch nochmal mit Sonne belohnt und konnten so unsere Sachen trocknen lassen.
Umso näher wir ins Stadtzentrum kommen, umso mehr merkt man, dass Holland ein Fahrradland ist. Mehr Radfahrer als Autofahrer unterwegs und an den Ampeln stehen immer mindesten 20-30 Radfahrer. Der Verlauf der Radwege gleicht Hauptverkehrsstraßen und Anhalten ist ungefähr so unmöglich wie mit dem Auto auf einer Autobahn. Also einfach fahren und mitreissen lassen. Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte ist das B&B de jongens. Die Fahrräder parken wir wieder in einer Fahrradstation und lassen diese am Folgetag auch tatsächlich mal stehen.
Donnerstag schauen wir uns Utrecht an. Zu Fuß. Vorher gönnen wir uns ein ausgiebiges, frisches und leckeres Frühstück bei Anne & Max.
Wir schlendern durch die Stadt, lassen uns an den Grachten vorbei treiben, vorbei am Dom bis hin zum Bahnmuseum. Das Museum selber schauen wir uns nicht an. Dafür war es schon zu spät. Wir bekommen jedoch in der Eingangshalle und den Toiletten einen kleinen Eindruck.
Am Freitag mussten wir dann schon leider auf unsere letzte Etappe aufbrechen. Ziel ist Amsterdam. Nochmal ausgiebig frühstücken und dann rauf auf die Räder. Die Regenwolken verziehen sich zum Glück sehr schnell, sodass wir dann die letzten 60 km bei besten Sonnenschein fahren können.
Zwei Stunden vor Zugabfahrt kommen wir in Amsterdam an, bevor es dann hieß: Auf Wiedersehen Amsterdam, bis zum nächsten Mal!
Wow, da habt ihr das Motto „Der Weg ist das Ziel“ echt gelebt. Ich hätte dann wahrscheinlich noch etwas in Amsterdam verweilen wollen. Aber die Tour hört sich echt entspannt an!
Lieber Gruß aus Berlin
Philipp
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Hi,
Ja, das war wirklich Urlaub nach dem Motto “Der Weg ist das Ziel“ und es fühltr sich sehr gut an! Amsterdam kennen wir schon aus vorherigen Reisen und da es uns nicht so mega umgehauen hat, haben wir auf den längeren Aufenthalt verzichtet 😉
Lg Nicole
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Hey! Das sieht ja toll aus ✨ Wir haben auch vor, diese Strecke zu radeln 😍
Ist es möglich, eure Route zu erhalten?
Wir machen das zum ersten mal und könnten noch ein bisschen Hilfe gebrauchen 😊
Liebe Grüße, Anna W.
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Hallo Anna,
Danke für deine Nachricht. Schick mir doch deine Mailadresse, dann sende ich dir gern die Route mit Details zu.
Liebe Grüße, Nicole (Nicole.Bessling@posteo.de)
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